Foto: FRANCK FIFE / AFP / picturedesk.com | Dieser Beitrag ist ursprünglich in der 34. Ausgabe des Sport Business Magazin (01-2022) erschienen.
FUSSBALL In den letzten zwei Jahrzehnten explodierten die Ablösesummen im Weltfußball und stiegen bis in den dreistelligen Millionenbereich. Wie viel kann ein Spieler wert sein? Was macht den Marktwert aus und wie wird er berechnet? Wir haben bei Branchenexperten nachgefragt und teils überraschende Antworten bekommen.
222 Millionen Euro. Bei Kennern der Fußballszene läutet es bei diesem Betrag sofort. Es ist jene Summe, um die der Brasilianer Neymar im Sommer 2017 vom FC Barcelona zu Paris Saint-Germain wechselte. Der Transfermarkt wurde von Leuten aus dem Fußballgeschäft, aber vor allem von externen Personen wie Fans und Medien schon zuvor als »aus den Fugen geraten« bewertet. 222 Millionen Euro für einen einzelnen Spieler sprengten aber alles bisher Dagewesene und warfen erneut die Frage auf, wie viel ein Spieler wirklich wert sein kann.
Wie kommen Vereine auf derartige Ablösesummen?
Wie wird der Marktwert eines Spielers berechnet? »Der Marktwert setzt sich aus der Vertragslaufzeit, dem Alter und den Leistungen des Spielers in der Liga und international, aber auch der Erwartungshaltung bei einem späteren Weiterverkauf zusammen«, erklärt Österreichs bekanntester Spielerberater Max Hagmayr im Gespräch mit dem Sport Business Magazin. Selbstverständlich spielt auch die Nachfrage des jeweiligen Vereins eine Rolle. »Wie hoch sind der Druck beziehungsweise die Notwendigkeit eines Transfers, inwieweit bin ich in den Spieler ›verliebt‹«, so Peter Görlich, der seines Zeichens fünf Jahre lang Geschäftsführer bei einem deutschen Bundesligisten war.
Sportdirektor Christoph Freund erklärt uns auf Anfrage die Herangehensweise beim FC Red Bull Salzburg: »Da wir uns vorrangig auf junge Spieler konzentrieren, sind das eingeschätzte Potenzial und die Entwicklungsfähigkeit wesentliche Aspekte. Wir schauen insgesamt aber auch auf andere Fähigkeiten und versuchen, uns ein gutes und aussagekräftiges Gesamtbild des Spielers zu verschaffen.« Im Hinblick auf die Philosophie des Serienmeisters spiele auch der Weiterverkauf eine elementare Rolle: »Grundsätzlich ist es bei Transfers immer unser Ansatz, den Glauben und die Überzeugung zu haben, dass wir den Marktwert des Spielers bei uns in Salzburg noch steigern können.«
Sportliche Krisen oder Verletzungspech können einen Verein zur Verpflichtung eines neuen Spielers zwingen und dazu führen, dass »über dem Marktwert« bezahlt wird. Auf der anderen Seite können Profis, die in einer Mannschaft für Probleme sorgen, auch unter dem Marktwert abgegeben werden.
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